Das Auge betet mit
Der Ton einer Stimme verbindet sich mit anderen; zusammen singen sie ein Lied in einem Kirchenraum. Der Schall breitet sich aus,
wird von den Wänden verstärkt und mischt sich mit dem Klang eines Instrumentes.
Das geschieht jeden Sonntag tausendfach in unseren Gottesdiensten. Ob dieser Klang unserem Glauben wohltut und unseren
Gebeten und unserem Bedürfnis nach Stille und Gottesbegegnung entspricht, dafür haben viele ein Gefühl
entwickelt.
Das Auge betet mit.
Wie ist es mit dem Gefühl gegenüber dem Raum und dem Licht in einer Kirche?
Ich bin überzeugt, dass der Raum und das Licht in diesem Raum alles unterstützen kann, was im Gottesdienst
geschieht. Und dieses weniger durch ein vorgegebenes Thema oder eine bestimmte Farbe. Viel mehr reagieren wir darauf,
ob der Raum sich uns öffnet und wir in diesem Raum sein dürfen und der Raum uns Zeit schenkt. Das geschieht
nämlich, wenn wir in einem Gottesdienst oder werktags in einer geöffneten Kirche spüren: Hier ist ein
Ort ist, an dem uns Zeit geschenkt wird.
Wir verbringen Zeit in diesem Raum, aber der Raum mit seinem Licht,
seinen Farben und seinem Klang gibt uns mehr zurück als wir in ihn einbringen.
Ihr Axel Kawalla